Günter Maass
Das psychoanalytisch-psychosomatische Erstinterview
1. Auflage 2018
172 S., Hardcover Großoktav (23,5 x 15,5 cm)
ISBN 978-3-95558-239-5
Das Buch hat das Ziel, auf der Grundlage der psychoanalytischen Krankheitslehre in anschaulicher Form den psychoanalytischen Zugang bei der Erstuntersuchung psychosomatischer Patienten zu beschreiben und auf lange theoretische Erörterungen zu verzichten. Dies ist ihm in wissenschaftlich-anspruchsvoller Weise gelungen.
Die Aggression und ihre Abwehr haben heute eine entscheidende Bedeutung bei der Entstehung psychosomatischer Krankheiten. Sie dienen dem Schutz des Narzissmus, also dem Schutz des Selbst und des Selbstwertgefühls bei Kränkungen, seelischen Verletzungen und Beschwerden. Die umgangssprachlichen Worte des Patienten verraten oft schon in der ersten Mitteilung semantisch die symbolische Bedeutung der psychosomatischen Symptombildungen in der Organ- und Körpersprache und ermöglichen damit erste Deutungen einer möglichen Bedeutung eines zentralen pathogenen Beziehungskonfliktes oder eines aktualisierten Traumas.
An wen richtet sich dieses Buch?
Grundlagen der psychoanalytischen Krankheitslehre
Die legendären Krankengeschichten von Sigmund Freud
Das psychoanalytische Konzept der Konversion
Die Bedeutung der Symbolbildung in heutiger Sicht
Was ist »psychosomatisch«?
Modell der Pathodynamik psychosomatischer Störungen
Psychosomatisches Simultangeschehen
Ausdruckskrankheiten
Modell des psychischen Apparates
Spiegelung in Übertragung und Gegenübertragung
Das psychoanalytisch-psychosomatische Erstinterview
Anmeldung / Empfang des Patienten
Sprechzimmer – Begrüßung – Setting
Haltung und Interventionen des Analytikers
Gleichschwebende Aufmerksamkeit
Die szenische Information, der »Handlungsdialog«
Die Bedeutung der ersten Mitteilung
Der Prozess vom frühen Trauma zur Krankheit
Versuch erster Deutungen – Arbeit am Widerstand
Von der Diagnose zur Indikation und Therapie
Das Erstgespräch mit dem Krebskranken
Der psychosomatische Patient in biopsychosozialer Sicht
Krankheit als biopsychosoziales Geschehen
Organsprache
Körpersprache
Die somatoforme autonome Funktionsstörung
Krankheit und Gesellschaft – Burn-out
Neurobiologische Entwicklungen
Biologische Mythen
Unerwartete Entdeckungen bei »organischen« Störungen
Schlusswort
Literatur
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Günter Maass, Dr. med., Facharzt für innere Krankheiten, Psychotherapie – Psychoanalyse (DPV/IPV), 1967–1970 wiss. Assistent an der Psychosomatischen Univ.-Klinik Heidelberg und am Sigmund-Freud-Institut Frankfurt (Direktor: Prof. Dr. Alexander Mitscherlich). 1970–1994 Chefarzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Deutschen Klinik für Diagnostik Wiesbaden. Dozent an der Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung der Landesärztekammer Hessen, Bad Nauheim, mit Gründung des Fortbildungscurriculums für Psychosomatische Grundversorgung. Eintritt in den Ruhestand mit 65 Jahren. Seither weiter in Fort- und Weiterbildung, als Beihilfegutachter und Beratungsarzt tätig. |
(Univ.-Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Manfred E. Beutel, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
»Maass’ Buch ist einem breiten Leserkreis unbedingt zu empfehlen: man merkst sofort, der Autor spricht aus reicher Erfahrung, hier kommt die Anschauung zum Begriff. (…) So kann der Lernende oder der Anfänger profitieren, jedoch auch der versierte Praktiker, wenn er bereit ist, seine praktischen und theoretischen Gepflogenheiten einmal wieder auf den Prüfstand zu stellen.«
(Ellen Reinke, Psyche)
»Es ist diese konsequente Haltung des Autors gegenüber der sprachlichen wie szenischen Darstellung des Patienten im Erstgespräch, die das Buch anschaulich vermittelt und gerade für Studierende der psychodynamischen Verfahren wertvoll macht (…).«
(Sylvia Runkel, Analytische Psychologie)