Brandes & Apsel Verlag



 

Hohes Alter

Helmut Luft

Jenseits von 90

Das Versagen des Körpers und die Reifung der Person im hohen Alter

Helmut Luft – seit dem 11. November 2024 hundertjährig – möchte Leserinnen und Leser dazu anzuregen, über ihr eigenes hohes Alter nachzudenken und Anregungen zu finden, ihre persönliche Lebensphase jenseits von 90 befriedigend zu gestalten. In seinem Werk teilt Luft als Psychoanalytiker und Arzt dabei den unbewussten Kontext seiner Erfahrungen und seine Assoziationen mit und bezieht dabei auch Quellen anderer Hochaltriger, Lieder, Texte und Träume ein. Das Thema ist in den letzten Jahrzehnten weithin interessant geworden, weil wir um die zwanzig Jahre älter werden als noch vor hundert Jahren. Die früher unbekannte Lebensphase von »Fitness über 90« wird sich vermutlich noch weiter verlängern; es wird immer mehr Hundertjährige geben, die noch fit sind. »Mit 120 gesund sterben« ist ein wahrscheinlich bald erreichbares Ziel. Es lohnt sich also, sich dafür zu interessieren, was uns im hohen Alter erwarten wird, wie wir damit umgehen ­können und das Beste daraus machen können.

 

Psychoanalytische Autobiografien

Ludger M. Hermanns (Hrsg.)

Psychoanalyse in Selbstdarstellungen

Band XV

Der fünfzehnte Band der Buchreihe »Psychoanalyse in Selbst­darstellungen« versammelt psychoanalytische Autobiografien von Ute Auhagen-Stephanos, Volker Friedrich, Marianne Leuzinger-Bohleber, Regine Lockot, Franz Wellendorf und Ralf Zwiebel. Drei Psychoanalytikerinnen und drei Psychoanalytiker erzählen im fünfzehnten Band dieser Reihe ihren spannenden Lebensweg bis zur Psychoanalyse und mit ihr als Beruf. Frühe Kriegserfahrungen, Aktivitäten in der 68er-Bewegung und Engagement in psychoanalytischen Institutionen und in der wissenschaftlichen Forschung zur Psychoanalyse und ihrer Geschichte kommen in den Texten zum Tragen und bringen uns sechs individuelle Psychoanalytikerschicksale näher.

 

Weitere Titel der Reihe »Psychoanalyse in Selbstdarstellungen« finden Sie hier.

Transgenerativität

Jill Salberg / Sue Grand

Transgenerationales Trauma

Eine Einführung

Jill Salberg und Sue Grand bieten einen Überblick über die psychoanalytische Arbeit zu transgenerationalen Traumata, wobei sie ihre Perspektive in der Bindungstheorie und der sozialethischen Wende der relationalen Psychoanalyse verankern. Transgenerationales Trauma ist eine bahnbrechende Studie über die Übertragung von Traumata über Generationen hinweg. Salberg und Grand untersuchen, wie das Trauma unserer Vorfahren eine Narbe in unserem Leben, unserem Körper und unserer Welt hinterlassen kann. Sie gehen davon aus, dass wir die soziale Gewalt, der wir ausgesetzt waren, allzu oft wiederholen. Ihr einzigartiger Ansatz umfasst bei der Beschäftigung mit Bindung, Hinterlassenschaften von Gewalt und der Rolle von Zeugenschaft bei der Heilung verschiedene psychoanalytische und psychodynamische Theorien. Klinische und persönliche Geschichten werden mit der Theorie verwoben, um die sozio-historischen Positionen zu verdeutlichen, die wir erben und ausleben.

 

Peter Bründl / Sebastian Kudritzki / Catharina Salamander (Hrsg.)

Im Schatten der Großeltern

Theoretische und klinische Perspektiven

Jahrbuch der Kinder- und Jugendlichen-Psychoanalyse, Band 13

Die Autorinnen und Autoren stellen in ihren Beiträgen zu diesem bisher relativ wenig erforschten bzw. bearbeiteten Thema Überlegungen zur entwicklungsspezifischen Interaktion zwischen Großeltern und Enkelkindern vor. Dabei sind deren leibliche Eltern die Kinder ihrer Großeltern.
Ferner stehen die Erforschung der unbewussten transgenerationalen Weitergabe sowie die psychoanalytische Behandlung von Kindern und Jugendlichen, die die Traumatisierungen und Erwartungen von Vorfahren weitertragen müssen, im Fokus der spannenden internationalen Beiträge der erfahrenen Praktikerinnen und Praktiker.

Beiträge von Denia G. Barrett, Marti Ben Zur, Peter Bründl, Benedykt Fink, Robert A. Furman, James ­Herzog, Agathe Israel, Victoria Nicolodi, Jack Novick, Kerry K. Novick, Christian Thienel, Alfred Walter, Orna Wassermann

Neues aus unserem allgemeinen Programm

Jutta Frieß

Der Frankfurter Reformschulversuch 1921–1937

Verdrängt und vergessen

An zwei Frankfurter Schulen begann 1921 ein viel beachteter vergleichender Reformschulversuch. Beide Modellschulen entwickelten und erprobten unterschiedliche reformpädagogische Konzepte, die durch den städtischen Schulträger bis 1937 professionell evaluiert wurden, um die kommunalen Schulentwicklung zu fördern. In den 1930er-Jahre erfuhr das demokratisch orientierte Projekt eine Umdeutung und Dekonstruktion. Nach 1945 geriet der Schulversuch in Vergessenheit.

Frieß hat eine Forschungslücke geschlossen. Sie tritt der »Zerstörung der Erinnerung« (Adorno) entgegen und lädt ein, sich mit dem Reformversuch auseinanderzusetzen. Ein wichtiger Beitrag zur Aufklärung über die historischen Bedingungen heutiger schulischer Problemlagen.

 

Am 11. Juni wird es eine um 19.30 Uhr Podiumsdiskussion im Rahmen der Ausstellung zu 100 Jahre Das Neue Frankfurt des Museums für Angewandte Kunst mit Frau Dr. Jutta Frieß geben.

Männlichkeit

Sebastian Leikert

Der desorientierte Mann – Hindernisse auf dem Weg zu einer generativen Männlichkeit

Warum fällt es Männern in Beziehungen so schwer, die Herausforderungen, die die Frauenemanzipation seit über 50 Jahren mit sich bringt, positiv anzunehmen? Sebastian Leikert untersucht die individuell-unbewussten und allgemein-gesellschaftlichen Hindernisse, die Männer davon abhalten, im Parlament der Beziehungen kooperativ zu verhandeln. Leikert zeigt Wege auf, die es ermöglichen, Paarbeziehungen mit Spaß und Erfolg konstruktiv zu verändern, sodass sie von mehr Leichtigkeit geprägt sind und nicht aufhören, spannend zu sein.

 

Weitere Titel zum Thema Männlichkeit

Kinder- und Jugendlichen-Psychoanalyse

Arne Burchartz / Beate Kunze (Hrsg.)

Psychodynamische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie

Band 2: Theorie und Praxis der Behandlung

Auf der Grundlage der Psychoanalyse haben sich eine Fülle technischer und methodischer Behandlungs­ansätze für die psychischen und psychosomatischen Krisen und Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen ausdifferenziert. Je nach Alter, Entwicklungsstand, Strukturniveau der Störung und familiärem Hintergrund kann die Behandlungspraxis ganz verschieden aussehen. Der Band repräsentiert diese Bandbreite mit Texten zur Psychotherapie vom Säuglingsalter bis in die Adoleszenz, zu verschiedenen Störungen: Angststörung, psychosomatischen Störungen, Trauma­folgen, Dissozialität, Selbstverletzungen usw. Ebenso­ kommen praktische Prinzipien zur Sprache: der Rahmen, die Deutung, das Spiel, die Fantasietätigkeit und nicht zuletzt die Arbeit mit den Eltern. Die Beiträge stammen von erfahrenen Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten, die sich über die Schulter schauen lassen und Einblicke in ihre alltägliche psycho­therapeutische Arbeit eröffnen. Die neue Reihe Psychodynamische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie stellt für Auszubildende und Studierende in dem Bereich der psychodynamischen Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie die wichtigsten Forschungsergebnisse zusammen und zeigt so zuvor verborgene basale Zusammenhänge zwischen den einzelnen Themenfeldern auf.

 

Florian Müller / Hendrik Zill (Hrsg.)

Frühe Störungen bei Kindern und Jugendlichen

Verstehen und Behandeln

Aus unterschiedlichen Blickwinkeln beschäftigen sich die Beiträge mit den frühen, präödipalen Störungen, die sich im Kindes- und Jugendalter zeigen. Es kann als gesichert gelten, dass diese Störungen, die aus frühen Störungen der Eltern-Kind-Interaktionen und Traumatisierungen resultieren, erhebliche Auswirkungen auf die psychische Entwicklung haben und nicht selten in Persönlichkeitsstörungen münden, sollte keine frühzeitige Intervention und Behandlung erfolgen. Psychoanalytische Theorie und die damit verbundenen psychodynamischen Behandlungsformen ermöglichen ein Verständnis dieser Störungen, da die innere Not des Kindes in den Mittelpunkt gestellt wird und die daraus resultierenden destruktiven Beziehungsgestaltungen als Ausdruck davon verstanden werden.

 

Neues aus unserem psychoanalytischen Programm

Sabine Schlüter / Rainer Gross (Hrsg.)

Macht. Psychoanalytische Betrachtungen

Sigmund-Freud-Vorlesungen 2024

Macht als Fähigkeit, andere dem eigenen Willen zu unterwerfen oder sie dazu zu bringen, sich so zu verhalten, ja sogar so zu denken, wie man selbst es möchte, ist eines der unzugänglichsten Phänomene der Psychologie. Von der Psychoanalyse selten und von Sigmund Freud nie explizit thematisiert, ist ihre enge Verbindung mit unserem Triebleben dennoch offensichtlich. Abstrakter als die Gewalt, subtiler und gleichzeitig zwingender als diese, haftet der Macht auch etwas Geheimnisvolles an, das gern mit dem Wort »dämonisch« umschrieben wird – und mit diesem Attribut ebenfalls den triebhaften Ursprung ahnen lässt. So führt uns die Beschäftigung mit der Macht mitten in die Psychoanalyse hinein.

Sibylle Drews

Begegnungen und Prägungen

Psychodynamisch orientierte Prävention, Beratung und Behandlung

Die Autorin zeichnet – sozusagen als Zeitzeugin – die für sie so hoffnungsvolle Zeit des intellektuellen »Aufbruchs« in den 1950er- und 1960er-Jahren in Deutschland nach: ihre Prägungen durch die Psychoanalyse, die Alexander Mitscherlich in Deutschland wieder zugänglich gemacht hat, durch seine eindrucksvolle Persönlichkeit, ihre Zeit am Sigmund-Freud-Institut und ihre Begegnungen mit renommierten Psychoanalytikern, mit denen sie für die Sigmund-Freud-Stiftung gearbeitet hat. Diesem Erbe verpflichtet, gilt ihr heutiges Engagement der Psychoanalyse Sigmund Freuds und der Vermittlung der politischen Implikationen der psychoanalytisch fundierten Aufklärung gegen alle Widerstände in gefährlichen Zeiten.