Brandes & Apsel Verlag



 

Transgenerativität

Jill Salberg / Sue Grand

Transgenerationales Trauma

Eine Einführung

Jill Salberg und Sue Grand bieten einen Überblick über die psychoanalytische Arbeit zu transgenerationalen Traumata, ­wobei sie ihre Perspektive in der Bindungstheorie und der sozialethischen Wende der relationalen Psychoanalyse verankern. Transgenerationales Trauma ist eine bahnbrechende Studie über die Übertragung von Traumata über Generationen hinweg. Salberg und Grand untersuchen, wie das Trauma unserer Vorfahren eine Narbe in unserem Leben, unserem Körper und unserer Welt hinterlassen kann. Sie gehen davon aus, dass wir die soziale Gewalt, der wir ausgesetzt waren, allzu oft wiederholen. Ihr einzigartiger Ansatz umfasst bei der Beschäftigung mit Bindung, Hinterlassenschaften von Gewalt und der Rolle von Zeugenschaft bei der Heilung verschiedene psychoanalytische und psychodynamische Theorien. Klinische und persönliche Geschichten werden mit der Theorie verwoben, um die sozio-historischen Positionen zu verdeutlichen, die wir erben und ausleben.

 

Peter Bründl / Sebastian Kudritzki / Catharina Salamander (Hrsg.)

Im Schatten der Großeltern
Theoretische und klinische Perspektiven

Jahrbuch der Kinder- und Jugendlichen-Psychoanalyse, Band 13

Die Autorinnen und Autoren stellen in ihren Beiträgen zu diesem bisher relativ wenig erforschten bzw. bearbeiteten Thema Überlegungen zur entwicklungsspezifischen Interaktion zwischen Großeltern und Enkelkindern vor. Dabei sind deren leibliche Eltern die Kinder ihrer Großeltern.
Ferner stehen die Erforschung der unbewussten transgenerationalen Weitergabe sowie die psychoanalytische Behandlung von Kindern und Jugendlichen, die die Traumatisierungen und Erwartungen von Vorfahren weitertragen müssen, im Fokus der spannenden internationalen Beiträge der erfahrenen Praktikerinnen und Praktiker.

Beiträge von Denia G. Barrett, Marti Ben Zur, Peter Bründl, Benedykt Fink, Robert A. Furman, James ­Herzog, Agathe Israel, Victoria Nicolodi, Jack Novick, Kerry K. Novick, Christian Thienel, Alfred Walter, Orna Wassermann

Neues aus unserem allgemeinen Programm

Jutta Frieß

Der Frankfurter Reformschulversuch 1921–1937
Verdrängt und vergessen

An zwei Frankfurter Schulen begann 1921 ein viel beachteter vergleichender Reformschulversuch. Beide Modellschulen entwickelten und erprobten unterschiedliche reformpädagogische Konzepte, die durch den städtischen Schulträger bis 1937 professionell evaluiert wurden, um die kommunalen Schulentwicklung zu fördern. In den 1930er-Jahre erfuhr das demokratisch orientierte Projekt eine Umdeutung und Dekonstruktion. Nach 1945 geriet der Schulversuch in Vergessenheit.

Frieß hat eine Forschungslücke geschlossen. Sie tritt der »Zerstörung der Erinnerung« (Adorno) entgegen und lädt ein, sich mit dem Reformversuch auseinanderzusetzen. Ein wichtiger Beitrag zur Aufklärung über die historischen Bedingungen heutiger schulischer Problemlagen.

 

Am 29. März gibt Frau Dr. Jutta Frieß im Rahmen der ernst-may-gesellschaft e. V. eine Führung zur Reformschule am Bornheimer Hang.

Anmeldung über die ernst-may-gesellschaft e. V. hier.

Männlichkeit

Sebastian Leikert

Der desorientierte Mann – Hindernisse auf dem Weg zu einer generativen Männlichkeit

Warum fällt es Männern in Beziehungen so schwer, die Herausforderungen, die die Frauenemanzipation seit über 50 Jahren mit sich bringt, positiv anzunehmen? Sebastian Leikert untersucht die individuell-unbewussten und allgemein-gesellschaftlichen Hindernisse, die Männer davon abhalten, im Parlament der Beziehungen kooperativ zu verhandeln. Leikert zeigt Wege auf, die es ermöglichen, Paarbeziehungen mit Spaß und Erfolg konstruktiv zu verändern, sodass sie von mehr Leichtigkeit geprägt sind und nicht aufhören, spannend zu sein.

 

Weitere Titel zum Thema Männlichkeit

Kinder- und Jugendlichen-Psychoanalyse

Florian Müller / Hendrik Zill (Hrsg.)

Frühe Störungen bei Kindern und Jugendlichen

Verstehen und Behandeln

Aus unterschiedlichen Blickwinkeln beschäftigen sich die Beiträge mit den frühen, präödipalen Störungen, die sich im Kindes- und Jugendalter zeigen. Es kann als gesichert gelten, dass diese Störungen, die aus frühen Störungen der Eltern-Kind-Interaktionen und Traumatisierungen resultieren, erhebliche Auswirkungen auf die psychische Entwicklung haben und nicht selten in Persönlichkeitsstörungen münden, sollte keine frühzeitige Intervention und Behandlung erfolgen. Psychoanalytische Theorie und die damit verbundenen psychodynamischen Behandlungsformen ermöglichen ein Verständnis dieser Störungen, da die innere Not des Kindes in den Mittelpunkt gestellt wird und die daraus resultierenden destruktiven Beziehungsgestaltungen als Ausdruck davon verstanden werden.

 

Doris Mauthe-Schonig

Die Behandlungspraxis in der Kinder- und Jugendlichen-Psychoanalyse
Sieben Fallgeschichten

Mit Doris Mauthe-Schonig folgen wir den sieben vorgestellten Kindern und Jugendlichen in ihre Fantasiewelten. Die jungen Patientinnen und Patienten stellen ihre innere Welt dar, symbolisch und zugleich erschütternd genau. Man muss ihre Geschichten nur zu lesen verstehen. Wir erleben, wie die Analytikerin sich deren Sinn gemeinsam mit dem jeweiligen Kind oder Jugendlichen erarbeitet. 
In den hier vorgelegten Therapieberichten geht es darum, die jeweils individuelle Dynamik der Wunsch- und Angstentwicklung nachzuzeichnen. Seelische Leidensgeschichten, die sich aus tragischen Ereignissen und oft schwierigen Lebensbedingungen ergeben, müssen in ihrer subjektiven Bedeutung verstanden werden. Doris Mauthe-Schonig zeichnet diesen therapeutischen Weg der gemeinsamen Wahrheitssuche nach, auf dem ihre Patientinnen und Patienten zum Subjekt ihrer Geschichte werden: im darstellenden, erzählenden Spiel, im Gehörtwerden, im Verstandenwerden, und darin, Veränderung wagen können. Dabei ist die analytische Arbeit nicht ohne Hindernisse, deren Überwindung jedoch oft zu tieferem Verständnis führt.

Neues aus unserem psychoanalytischen Programm

Sibylle Drews

Begegnungen und Prägungen
Psychodynamisch orientierte Prävention, Beratung und Behandlung

Die Autorin zeichnet – sozusagen als Zeitzeugin – die für sie so hoffnungsvolle Zeit des intellektuellen »Aufbruchs« in den 1950er- und 1960er-Jahren in Deutschland nach: ihre Prägungen durch die Psychoanalyse, die Alexander Mitscherlich in Deutschland wieder zugänglich gemacht hat, durch seine eindrucksvolle Persönlichkeit, ihre Zeit am Sigmund-Freud-Institut und ihre Begegnungen mit renommierten Psychoanalytikern, mit denen sie für die Sigmund-Freud-Stiftung gearbeitet hat. Diesem Erbe verpflichtet, gilt ihr heutiges Engagement der Psychoanalyse Sigmund Freuds und der Vermittlung der politischen Implikationen der psychoanalytisch fundierten Aufklärung gegen alle Widerstände in gefährlichen Zeiten.

Claus Braun

Mit Träumen zu sich finden

Träume sind Wegweiser zur Selbstentwicklung. Das Buch zeigt, wie man mit den eigenen Traumgeschichten in einen Dialog treten kann. Unsere Träume sind ein Spiegel unserer Beziehungen und Resonanzen mit anderen Menschen. Da Träume uns wichtige Einblicke in unbewusste emotionale Selbstregulierungs- und Entwicklungsprozesse geben, ist es unbedingt lohnend, Zugang zu dieser Quelle der Inspiration, Kreativität und emotionalen Tiefe zu finden. Der erste Teil des Buches ist dem Wissen über Träume gewidmet. Die Ergebnisse der aktuellen experimentellen Traumforschung und naturwissenschaftliche Erkenntnisse über Schlaf und Traum werden vorgestellt. Die Abschnitte über die Psychologie des Traumverständnisses reichen von heutigen psychoanalytischen Schulen über die Bedeutung der Träume in den Religionen und indigenen Kulturen bis zu den philosophischen Systemen der Antike. Der zweite Teil des Buches ist eine praktische Anleitung zur Beobachtung der eigenen Träume.