Dieter Bürgin / Barbara Steck
Lernen von Charlie Chaplin?
Psychoanalytische Überlegungen zur kreativen Transformation sadomasochistischer Impulse im Verlaufe des Lebens
Der Titel erscheint vorraussichtlich im April 2026.
1. Auflage 2026
ca. 300 S., Paperback Großoktav (24 x 17 cm)
ISBN 978-3-95558-412-2
Für alle an der Person Charlie Chaplin interessierten Laien, Cineasten und kulturell interessierte, psychodynamisch denkende Therapeut*innen sowie filmtheoretisch-historisch Arbeitende. Täter und Opfer, Macht und Ohnmacht sowie verletzende Grausamkeiten und deren Erleiden und Ertragen manifestieren sich in allen Gesellschaften und in den unterschiedlichsten Intensitäten. Im Verlauf der Entwicklung vom Kleinkind bis zum Erwachsenen gilt es, Formen zu finden, wie diese Interaktionsarten transformiert, also in gesellschaftlich tolerable Verhaltensweisen umgeformt werden können.
Charlie Chaplins frühe Stummfilme entstanden im Umfeld des Ersten Weltkriegs. Sie sind voller grober sadistischer und masochistischer Handlungen, die in einer Zeit voller Gewalt begeisterten, denn die Menschen konnten sie schuldfrei und den Widerwärtigkeiten trotzend anschauen und befreiend lachen.
Im Verlaufe seines Lebens gelang es Chaplin dann mittels Humor und Kreativität, die alten sadomasochistischen Impulse in poetische und warmherzige Filme in Auseinandersetzung mit den grundsätzlichen Themen seiner Epoche aufzunehmen.
Das Buch geht den Schritten seiner enormen Reifung und dabei der Tragik und dem Glück in seinem Leben nach. Bürgin und Steck stellen dazu Überlegungen an, welche seelischen unbewussten Prozesse bei Chaplin zum Tragen gekommen sein mögen, um die Transformation schwerer früher Traumatisierungen in ein die Zeiten überdauerndes künstlerisches Werk möglich zu machen. Somit ist Chaplin ein durchaus für die Gegenwart wiederzuentdeckendes Vorbild!