Renate Hebauf
»Du wirst nach Amerika gehen«
Flucht und Rettung unbegleiteter jüdischer KInder aus Fankfurt am Main in die USA zwischen 1934 und 1945
1. Auflage 2022
384 S., Paperback Großoktav (24 x 17 cm)
ISBN 978-3-95558-318-7
Das Buch erzählt die bislang ungeschriebene Geschichte von jüdischen Kindern, die zwischen 1934 und 1945 getrennt von ihren Eltern mit Kinderverschickungen aus Frankfurt am Main in die USA gerettet werden konnten. Anhand von zahlreichen Biografien schildert Renate Hebauf exemplarisch die oft tragische Ausreise von Kindern aus Deutschland, die ihre Eltern meist nicht wiedersahen. Vor dem Hintergrund der historischen Ereignisse verfolgt sie deren unterschiedliche Fluchtwege, Zwischenstationen und individuelle Rettungsgeschichten. Auch politische und gesellschaftliche Zusammenhänge sowie die Bemühungen und Schwierigkeiten der Hilfsorganisationen werden in dem Buch thematisiert. Dabei kommen zahlreiche ehemalige Kinderflüchtlinge selbst zu Wort sowie auch einzelne ihrer Nachkommen. Mit Belgien, Frankreich, Spanien und Portugal nimmt das Buch außerdem Länder in den Blick, die für viele Kinder zu wichtigen, teils jahrelangen Zwischenstationen wurden.
Teil 1 – Flucht und Rettung unbegleiteter jüdischer Kinder
Nach 1933 – ausgegrenzt, drangsaliert, wie Luft behandelt
Ein US-Hilfsprogramm für deutsch-jüdische Kinder
Selbsthilfe und Helfende in Deutschland und Frankfurt am Main
»Lotte, Du wirst nach Amerika gehen.«
Eine Familie löst sich auf
Frankfurt im Zeichen der »Rassentrennung«
Von Frankfurt in ein kalifornisches Waisenhaus
Über Le Havre nach New York
Kein Ort, nirgendwo
Vertrieben aus Hellstein
Novemberpogrom 1938 – Reaktionen und Rettungsinitiativen
Schreckensnachrichten von zu Hause
USA – öffentliche Empörung ohne Konsequenzen
Reaktionen der europäischen Nachbarländer
Israelitisches Waisenhaus – die Kinder herausbringen
Zufluchtsorte in Europa – die Beispiele Belgien und Frankreich
Zwischenstation Frankreich
»Schicken Sie uns die Kinder«
Zehn französische Visa für Frankfurter Kinder
»Weine nicht Papa, wir werden uns bald wiedersehen!«
Ernst Papanek – leidenschaftlicher Pädagoge und Sozialist
Villa La Chesnaie – ein Heim für orthodoxe Kinder
Die Kriegsjahre 1939/1940 – erneute Flucht und neue Fluchtwege
Abgerissene Verbindung zu Daheim
Evakuierung aus dem Elsass
Frankfurt nach Kriegsbeginn
Quäker als Retter
Flucht aus Belgien
Seyre – Entbehrungen in der Abgeschiedenheit
Flucht und Vertreibung aus dem Elsass
Als blinde Passagiere in die USA
Evakuierung der OSE-Heime
Château de Montintin
Ein transatlantisches Rettungsnetzwerk
Abschied und Aufbruch in ein neues Leben
Marseille – Wettlauf mit der Zeit
Lissabon – Tor zur Freiheit
Amerika 1941/1942 – endlich angekommen
Übers ganze Land verstreut
Bar Mizwa in Chicago
Der zweite Kinderkonvoi
Die Letzten aus Deutschland
Im versiegelten Waggon in die Freiheit
Auswanderungsverbot
Die Letzten aus Frankreich
1941 bis 1944 – Leben und Überleben in Vichy-Frankreich
Ein Wiedersehen in Gurs
Massendeportationen aus Frankreich
Der Überfall auf die Heime
Gescheiterte Rettungsmission
Im Versteck
Ein Heim in Auflösung
In »sicheren Häusern«
Flucht über die Pyrenäen
Flüchtlingshilfe in Spanien
Barcelona, Calle Marmellà 8
Schwieriger Neubeginn
Hilferufe aus Deutschland
Orthodoxe Familien gesucht
Von einer Familie zur anderen
Der Kampf gegen die Nazis
Zurück in Frankfurt
Dörfer ohne Juden
Wieder vereint und entfremdet
Trauma und Erfolg
Mehr berufliche Chancen für Männer
Früh erwachsen
Die geteilte Erinnerung
»French Connection« – Freundschaften fürs Leben
Die großen Wiedersehen
Flüchtlingskinder sind Überlebende
Teil 2 – Kurzbiografien
Literatur
Quellen
Bildnachweis
Dank
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Renate Hebauf studierte Germanistik, spanische und lateinamerikanische Literatur und Pädagogik in Frankfurt am Main und Barcelona (M. A.). Sie war Öffentlichkeitsreferentin bei der Gewerkschaft ÖTV in Frankfurt am Main und Stuttgart und beim Hessischen Ministerium für Frauen, Arbeit und Sozialordnung sowie Redakteurin und Autorin des Magazins Mitbestimmung der Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf. Als freie Journalistin und Autorin forscht sie seit mehr als zwanzig Jahren zum Thema Nationalsozialismus und Judenverfolgung in ihrer Geburtsstadt Frankfurt am Main, speziell zu den Biografien jüdischer Familien. Neben zahlreichen Artikeln und Buchbeiträgen zu diesem Schwerpunkt gab sie mit ihrem 2010 veröffentlichten Buch Gaußstraße 14. Ein »Ghettohaus« in Frankfurt am Main erstmals einen Einblick in die Verfolgungsgeschichte und den bedrohten Alltag der jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner eines Frankfurter Mehrfamilienhauses, das während der NS-Zeit zur Konzentration jüdischer Menschen vor ihrer Deportation missbraucht wurde. |
(Bärbel Lutz-Saal, faustkultur.de)