Florian Müller / Hendrik Zill (Hrsg.)
Frühe Störungen bei Kindern und Jugendlichen
Verstehen und Behandeln
1. Auflage 2025
ca. 220 S., Paperback Großoktav (24 x 17 cm)
ISBN 978-3-95558-388-0
Beiträge von Josef Christian Aigner, Johanna Behringer, Frank Dammasch, Ludwig Janus, Ellen Lang-Langer, Florian Müller, Martina Scharrer, Angelika Staehle, Jörg Wiesse, Hendrik Zill
erscheint voraussichtlich im April 2025
Vorschauseite
Aus unterschiedlichen Blickwinkeln beschäftigen sich die Beiträge mit den frühen, präödipalen Störungen, die sich im Kindes- und Jugendalter zeigen. Es kann als gesichert gelten, dass diese Störungen, die aus frühen Störungen der Eltern-Kind-Interaktionen und Traumatisierungen resultieren, erhebliche Auswirkungen auf die psychische Entwicklung haben und nicht selten in Persönlichkeitsstörungen münden, sollte keine frühzeitige Intervention und Behandlung erfolgen.
Daher haben gerade bei diesen Störungen die Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie und die Jugendhilfe eine große Bedeutung, da sie frühzeitige Interventionen ermöglichen, die eine Persönlichkeitsstörung im Erwachsenenalter verhindern können. Allerdings rufen gerade diese Störungen mit ihrer »systemsprengenden« Dynamik Hilflosigkeit, Ohnmacht, Wut und Angst in denjenigen Helfern hervor, die mit diesen Kindern arbeiten: Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten, Sozialarbeiter und Lehrer.
Psychoanalytische Theorie und die damit verbundenen psychodynamischen Behandlungsformen ermöglichen ein Verständnis dieser Störungen, da die innere Not des Kindes in den Mittelpunkt gestellt wird und die daraus resultierenden destruktiven Beziehungsgestaltungen als Ausdruck davon verstanden werden.
Die Beiträge widmen sich den ideengeschichtlichen und behandlungstechnischen Entwicklungen von Frühstörungen innerhalb der psychoanalytischen Theorie, der Bedeutung von traumatischen prä- und perinatalen Erfahrungen, den pathologischen Auswirkungen früher Verfehlungen zwischen Objekt und ungeborenem Kind, den Internalisierungsprozessen bei strukturell gestörten, aggressiv-dissozialen Kindern, der besonderen Situation von Pflegekindern, der behandlungstechnischen Thematik des Aushaltens in der Behandlung von frühgestörten Kindern und Jugendlichen.