
Marion Wallace
Geschichte Namibias
Von den Anfängen bis 1990
5. Auflage 2022
562 S., Paperback (21,5 x 13,7 cm)
ISBN 978-3-95558-063-6
Mit einem Beitrag von John Kinahan
Aus dem Englischen übersetzt von Sabine Lang
1990 erlangte Namibia, das ehemalige Deutsch-Südwestafrika, als letzte afrikanische Kolonie die Unabhängigkeit. Mit diesem Buch liegt erstmals eine umfassende Einführung in die Ceschichte dieses faszinierenden Vielvölkerstaates in deutscher Sprache vor. Die Historikerin Marion Wallace (London) und der Archäologe John Kinahan (Windhoek) bieten einen fundierten Überblick über die historischen Epochen und gesellschaftlichen Entwicklungen seit den ersten Niederlassungen von Menschen in den Savannen und Wüsten des südwestlichen Afrikas. Die vielschichtige Darstellung der deutschen und der von Apartheidspolitik und Befreiungskampf geprägten südafrikanischen Kolonialzeit schließt mit einer Einschätzung von Gesellschaft, Politik und Wirtschaft des unabhängigen Namibias.
Das vorliegende Buch beginnt mit einer Einführung in die Ur- und Frühgeschichte des südwestlichen Afrikas. Vorkoloniale Siedlungs- und Migrationsstrukturen sowie wirtschaftliche Produktions- und Machtverhältnisse werden ebenso erläutert wie die Veränderungen durch die frühe europäische Expansion. Mehrere Kapitel bieten eine ausführliche Darstellung der deutschen Kolonialzeit ab dem späten 19. Jahrhundert. Die einzige Siedlerkolonie des Deutschen Reiches erlebte ab 1903 verheerende Kriege, die im Völkermord endeten und bis heute die Beziehung zwischen Deutschland und Namibia prägen. Gestützt auf aktuelle Forschungsergebnisse beschreibt Marion Wallace die Ursachen und Folgen des Genozids. Die anschließenden Kapitel behandeln die südafrikanische Kolonialzeit Namibias seit dem Ersten Weltkrieg, die von der diskriminierenden Apartheidspolitik und, seit Ende des Zweiten Weltkriegs, vom namibischen Befreiungskampf und dessen internationalen und völkerrechtlichen Dimensionen geprägt war. Besonders hervorgehoben wird die zentrale Bedeutung der afrikanischen Erinnerungs- und Widerstandspolitik auf Namibias steinigem Weg in die nationale Unabhängigkeit 1990. Im letzten Kapitel umreißt die Autorin die Entwicklungen des noch jungen Staates seit der Selbständigkeit. Die Geschichte Namibias ist ein unverzichtbares historisches Einführungs- und Nachschlagewerk.
Karten
Einleitung
1. Von Anfang an: Die archäologischen Zeugnisse
John Kinahan
2. Politik, Handel und Wandel. Süd- und Zentralnamibia von 1730–1870
3. Monarchie, Macht und Veränderung. Der Norden, 1750–1907
4. Der Schatten des Schutzes, 1870–93
5. Unter deutscher Herrschaft, 1894–1903
6. Der Deutsch-Namibische Krieg, 1904–08
7. Die Errichtung einer deutschen Kolonie, 1908–15
8. Südafrikanische Herrschaft, 1915–46
9. Nationalsismus und Apartheid, 1946–70
10. Freiheitskämpfe und die Abkehr von der Apartheid, 1971–90
Schlussfolgerungen
Appendix
Abbildungsverzeichnis
Kartenverzeichnis
Glossar
Abkürzungen
Bibliographie
Index
John Kinahan ist Archäologe und lebt in Namibia.
»Dieser Band wird auf Jahre hin eine unverzichtbare Einführung in die Ceschichte Namibias sein.«
(Henning Melber, Dag Hammarskjöld Stiftung, Uppsala)
»Marion Wallace legt nichts weniger als die erste moderne allgemeine Ceschichte Namibias vor. Forschende und Studierende zu Namibia und dem südlichen Afrika werden von ihrer sorgfältigen Darstellung der verschiedenen Aspekte der namibischen Ceschichte – vom deutschen kolonialen Rassenstaat und dem ersten Genozid des 20. Jahrhunderts bis zur faktischen Annexion durch Südafrika und die sehr späte Unabhängigkeit – wesentlich profitieren.«
(Jürgen Zimmerer, Universität Hamburg)
Als »zwei ausgezeichnete neue Bücher« betitelt Andreas Eckert im Feuilleton der ZEIT vom 28. Mai 2015 euphorisch unsere beiden Neuerscheinungen (s. a. Henning Melbers »Namibia. Gesellschaftspolitische Erkundungen seit der Unabhängigkeit«):
»In ihrer informativen, gut geschriebenen und in enger Tuchfühlung mit der aktuellen Forschung erstellten Darstellung – einer der besten allgemeinen Geschichten eines afrikanischen Landes – nimmt Wallace ihre Leser mit auf eine lange Reise durch die Zeit.«
»Der Reiz des Buches liegt in der leichten Lesbarkeit und der kurzen, aber doch genügend tiefen Zusammenfassung der jeweiligen Entwicklung. Mit diesem Buch liegt wohl der gegenwärtig beste und umfassendste Namibia-Reader vor, der uneingeschränkt empfohlen werden kann.«
(afrika-bulletin)
»Das Buch von Marion Wallace ist gut lesbar und ist ein Gewinn für alle, die sich ausführlich mit Namibia beschäftigen wollen. Die vielen Fußnoten und Literaturhinweise machen es auch für die Wissenschaft zu einer Fundgrube. Allen, die sich für die Schuld Deutschlands oder den Freiheitskampf im südlichen Afrika interessieren, werden hier die nüchternen Fakten geliefert.«
(Gerd Riepe, peter-hammer-verein.de, Buch des Monats)
»Wallaces objektive Gesamtschau ist daher besonders spannend, auch weil sie dabei versucht, nicht nur die europäische Perspektive zu berücksichtigen.«
(og, Süd-Afrika)
»umfassende Einführung in die Geschichte Namibias seit den ersten Niederlassungen von Menschen in den Savannen und Wüsten des südwestlichen Afrikas bis 1990 (…) sein Schwerpunkt liegt eindeutig auf der deutschen Kolonialgeschichte, der Apartheidspolitik während der südafrikanischen Herrschaft sowie auf dem Befreiungskampf und der Entwicklung zu einem unabhängigen Staat Namibia. (…) sollte in größeren Beständen vorhanden sein.«
(Petra Friedmann, ekz-informationsdienst der öffentlichen Bibliotheken)
»Leseeinladung in das Land im Süden Afrikas. (...) Die ›Geschichte Namibias‹ der britischen Historikerin und Afrika-Kuratorin an der Londoner British Library ist für alle an Namibia Interessierten Pflichtlektüre und wird für die kommenden Jahre das Standardwerk zur Historiographie des südafrikanischen Landes sein (…) Kinahans Kapitel macht die Ergebnisse neuester archäologischer Forschung einem breiten Publikum zugänglich.
Der von Wallace verfasste Hauptteil ist ausgewogen, sachlich, breit gefächert und bewertet und verarbeitet gekonnt (…) Meisterlich beschreibt Wallace die Anfänge der Besiedlung und der gesellschaftlichen, politischen und regionalen Dynamiken, Wanderungen und Machtkämpfe bis hin zur Etablierung des modernen, heutigen Namibias. (…) Wallace bewertet die einzelnen Geschehnisse und Entwicklungen nicht moralisch, aber immer mit akademischem Herz. (…) Klug beschreibt das Buch das Wechselspiel von internen und externen Faktoren (…).»
(Hans-Christian Mahnke, südlink)
»das erste deutschsprachige Einführungs- und Nachschlagewerk zur Geschichte des Landes«
(WUS - world university service, Informationsstelle Bildungsauftrag Nord-Süd)
»Dieses Buch erscheint mir für die Bemühungen um Globales Lernen auch wegen der eingenommenen Perspektive besonders wichtig. (…) Das Buch sollte in den Kursen der Sekundarstufe II (Geschichte, Politik, Wirtschaft) genutzt werden und in der Schulbibliothek zur Verfügung stehen.«
(Martin Geisz, Globales Lernen)
»Marion Wallace legt nichts weniger als die erste moderne allgemeine Geschichte Namibias vor. Forschende und Studierende zu Namibia und dem südlichen Afrika werden von ihrer sorgfältigen Darstellung der verschiedenen Aspekte der namibischen Geschichte – vom deutschen kolonialen Rassenstaat und dem ersten Genozid des 20. Jahrhunderts bis zur faktischen Annexion durch Südafrika und die sehr späte Unabhängigkeit – wesentlich profitieren.«
(Jürgen Zimmerer, Universität Hamburg)
»ein sachlich und zugleich engagiertes Grundlagenwerk zur namibischen Geschichte (…) lohnenswerte Lektüre, auf die in jedem Reiseführer hingewiesen werden sollte. (…) Die deutsche Übersetzung ist ein seltener Glücksgriff (…) Sie bietet einen umfassenden und soliden Blick auf Namibia (…) Für ihr Buch hat sie den in Windhoek lebenden Archäologen John Kinahan hinzugezogen, der eine Koryphäe zur Frühgeschichte des heutigen Namibia ist. Herausgekommen ist ein Werk, das sich bereits dauerhaft als Grundlage der zusammenfassenden Darstellung und Einordnung historischen Wissens etabliert hat. In zehn Kapiteln wird auf nahezu 500 Seiten mit umfangreichen Quellen der heutige Kenntnisstand präsentiert, ergänzt um wenige, aber sehr aufschlussreiche und sorgfältig gewählte Bilddokumente. Wallace ist um eine angenehme Sachlichkeit bemüht, die das persönliche Engagement nicht verleugnet. (…) Sie lässt keinen Zweifel daran, dass in ihrer Sicht die damalige deutsche Kriegsführung und die Behandlung der Besiegten in dem ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts gipfelten. (…) Wallace plädiert für einen ›neuen Blick‹, der die Afrikaner in den Mittelpunkt stellt, die in die Ereignisse verwickelt beziehungsweise davon betroffen waren. (...) Für alle, die sich mit der Landesgeschichte genauer vertraut machen wollen, ist das Werk sowohl finanziell als auch zeitlich eine lohnenswerte Investition. Ein Hinweis darauf sollte in keinem Reiseführer fehlen.«
(Henning Melber, welt-sichten)
»Das Buch von Wallace ist multiperspektivisch angelegt, weil es sowohl das Handeln der jeweils Herrschenden beschreibt als auch das der Beherrschten. Sie schreibt keine reine Politik- und Wirtschaftsgeschichte, sondern geht auch auf religiöse, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen ein. Da die deutsche Kolonialgeschichte in den Schulen thematisiert wird und gerade Namibia wegen des Völkermords eine besondere Bedeutung zukommt, ist dieses Buch von besonderem Interesse für eine breitere Leserschaft.«
(Prof. Dr. Christoph Marx, Geschichte in Wissenschaft und Unterricht)