Gilgamesch – eine verlorene Illusion?
Gilgamesch – eine verlorene Illusion?
Gilgamesch – eine verlorene Illusion?

Gilgamesch – eine verlorene Illusion?

Auflage:
1. Auflage 2019
Umfang
und Format:
244 S., Paperback Großoktav (23,5 x 15,5 cm)
ISBN:
978-3-95558-261-6
29,90 EUR

inkl. 7% MwSt. zzgl. Versand

Auf den Merkzettel
Beschreibung

Dieter Bürgin

Gilgamesch – eine verlorene Illusion?

Psychoanalytische und anthropologische Betrachtungen


1. Auflage 2019
244 S., Paperback Großoktav (23,5 x 15,5 cm)
ISBN 978-3-95558-261-6


Das sagt uns das Gilgamesch-Epos über das bewusste und unbewusste Erleben, über die soziokulturellen Zusammenhänge und Beziehungsstrukturen jener Menschen im Vergleich zu heute? Bürgin beantwortet die Frage auf einfühlsam-spannende Weise und lässt uns teilhaben an seiner intensiven Durchdringung eines fast 5.000 Jahre alten Mythos und seiner Bedeutung für das 21. Jahrhundert.

Mythen lassen sich viele Bedeutungen zuordnen. Oft geht es um Kämpfe gegen übermächtige Gegner, die Suche nach Unsterblichkeit oder ewiger Jugend oder auch um Reisen in die Unterwelt. Die entsprechenden Helden sind tapfer. Ihre Geburt ist meist wundersam, häufig stammen sie von einer göttlichen Mutter oder einem göttlichen Vater ab.

Das Gilgamesch-Epos ist in akkadischer Sprache aus altbabylonischer Zeit in mehreren Fragmenten überliefert. Voraus ging eine Reihe von Gilgamesch-Erzählungen in sumerischer Sprache. Als Hauptinhalt kann die Nutzlosigkeit der Suche nach physischer Unsterblichkeit bzw. das Problem des Lebens angesichts der eigenen Sterblichkeit benannt werden.

Gilgameschs Geschichte ist die Geschichte einer psychischen Entwicklung. Das Epos hatte einen pädagogischen Wert, da es, erzählt oder vorgelesen, kurzzeitige Identifizierungen der Zuhörenden mit den Personen des Epos ermöglichte. Solche Mythen haben aber auch ein therapeutisches Potenzial, denn sie sind der mächtige, kreative, die Lebensführung erleichternde und Werte vermittelnde Ausdruck menschlicher Erfahrungen und Sehnsüchte.

Inhalt
1.    Einleitung
    1.1    Über das Aufschreiben von Geschichten

2.    Die Geschichte des Gilgamesch-Epos
    2.1    Die Hauptfiguren des Epos
    2.2    Kondensiere Geschichte des Gilgamesch-Epos
    2.3    Zusammenfassung der einzelnen Tafeln

3.    Allgemeines zum Mythos und zur gesellschaftlichen Situation

4.    Verschiedene Teilaspekte des Epos
    4.1    Gilgamesch
    4.2    Enkidu
    4.3    Die Begegnung von Gilgamesch und Enkidu
    4.4    Die Triade Gilgamesch, Enkidu und Ninsun (Gilgameschs Mutter)
    4.5    Die Expedition in den Zedernwald
    4.6    Der Kampf gegen Humbaba
    4.7    Ischtar, Gilgamesch und Anum (Göttervater von Ischtar)
    4.8    Der Himmelsstier, Gilgamesch und Enkidu
    4.9    Verurteilung und Sterben des Enkidu
    4.10    Gilgameschs Reaktion auf den Verlust
    4.11    Begegnung mit den Skorpionmenschen, Durchschreiten des Zwillingsberges und Garten der Edelsteine
    4.12    Gilgamesch gelangt zur verhüllten Wirtin Siduri
    4.13    Die Begegnung mit Urschanabi, dem Fährmann
    4.14    Die Begegnung mit Utanapischti und dessen Frau
    4.15    Die Pflanze der ewigen Jugend
    4.16    Prolog und Epilog
    4.17    Synoptisches Bild von Gilgamesch

5.    Der Atramchasis-Myhos

6.    Weitere psychoanalytische Aspekte des Gilgamesch-Epos
    6.1    Conditio humana
    6.2    Grundannahmen
    6.3    Religion und die Götter
    6.4    Erinnern
    6.5    Projektion
    6.6    Gilgamesch, ein handelnder Mensch
    6.7    Zwillings- oder Doppelgängerfiguren
    6.8    Wodurch ist man einer?
    6.9    Herstellen/Verdinglichen
    6.10    Anmerkungen zur narzisstischen Position
    6.11    Frauen und Männer
    6.12    Mischwesen und Monstren
    6.13    Träume
    6.14    Beziehungsstrukturen (monadisch, dyadisch, triadisch)
    6.15    Beziehungsformen (zwischen Menschen und Göttern, zwischen Mann und Frau, im Konflikt mit den Göttern und beim Tod des Enkidu)
    6.16    Schlaf und Bewusstseinsveränderung
    6.17    Die Menschen und die Götter
    6.18    Beziehung, Tod und der Füllversuch gegenüber dem Undurchdringlichen
    6.19    Verlust und Trauer
    6.20    Kein Wort über Elternschaft (außer im Epilog)
    6.21    Riesen
    6.22    Die Stadt, die Mauer, die Arbeit
    6.23    Geben und Nehmen (auch unter dem Aspekt von Geld)
    6.24    Wissenwollen und Neugierde
    6.25    Und das Böse?
    6.26    Das Ende einer Illusion

7.    Schlusswort

Literatur
Register
Autor
Dieter Bürgin, Prof. em. Dr. med., Psychoanalytiker in eigener ­Praxis (Ausbildungsanalytiker SGPsa/IPA), Facharzt für Kinder- und Jugend-Psychiatrie und -Psychotherapie, langjähriger Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Universitätsklinik und -poli­klinik Basel; em. Ordinarius der Universität Basel; zahlreiche nationale und internationale Zeitschriften- und Buchveröffentlichungen.
Rezensionen
»Dabei entbirgt sich das bewusste und unbewusste Erleben auf der Suche nach Unsterblichkeit und ewiger Jugend oder auch um Reisen in die Unterwelt. Laut Bürgin wird die Nutzlosigkeit auf der Suche nach Unsterblichkeit klar, angesichts der eigenen Sterblichkeit. Eine außerordentlich tiefgründige Studie.«
(M. und W. Prankl, kultur-punkt.ch)
 
»Bürgin bewegt sich mit seinen Ausführungen kenntnisreich und differenziert vorwiegend im Rahmen psychoanalytischer Vorstellungen. Dabei handelt es sich bei seinem Text nicht um eine strikt systematische Untersuchung. Die Vielfalt der aufgegriffenen Aspekte und der assoziative Umgang mit dem Text im Bezug auf die unterschiedlichen Erzählstränge sowie die daraus entwickelten Gedanken geben dem Buch einen ausgesprochen persönlichen Charakter. Bürgin lädt den Leser ein, seinen ›Betrachtungen‹ zu folgen – mit Gewinn.«
(Helga Kremp-Ottenheym, Freiburger literaturpsychologische Gespräche. Jahrbuch für Literatur und Psychoanalyse)