Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie
Zeitschrift für Theorie und Praxis der Kinder- und Jugendlichen-Psychoanalyse und der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie
Kinderpsychotherapie nach C. G. Jung
E-Journal (pdf) – Heft 169, 47. Jg., 1/2016
Inhalt
Vorwort
Beitrag 1
Wolfram Gekeler
Zur Geschichte der an der Analytischen Psychologie C. G. Jungs orientierten Kindertherapie
Beitrag 2
Gustav Bovensiepen
Leben im Komplex
Psychischer Raum und Entwicklung
Beitrag 3
Anke Seitz
Die Sandspieltherapie nach Dora M. Kalff
Bildteil
Beitrag 4
Birgitt Kreuter-Hafer / Elisabeth Schörry-Volk / Anke Seitz
Der Haus-Baum-Feuer-Wasser-Mensch-Test
Ein projektiver Test in der Analytischen Psychologie
Beitrag 5
Dorothea Groschwitz
Die Anwendung des Haus-Baum-Feuer-Wasser-Mensch-Tests in der Diagnostik – eine Falldarstellung
Beitrag 6
Hans Hopf
Angriffe auf die Psychoanalyse – oder: Wie können psychoanalytische Erkenntnisse an Nicht-Psychoanalytiker vermittelt werden?
Eine Glosse
Buchbesprechungen
Die Autorinnen und Autoren des Heftes
Ankündigungen
Wolfram Gekeler
Zur Geschichte der an der Analytischen Psychologie C. G. Jungs orientierten Kindertherapie
Eine an der Analytischen Psychologie C. G. Jungs orientierte Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie entwickelte sich erst spät. C. G. Jung schätzte die Symbolik des Göttlichen Kindes, hielt aber zum realen Kind Distanz, was vor dem Hintergrund eigener Kindheitserlebnisse verständlich wird. Es blieb einzelnen Pädagoginnen und Psychoanalytikerinnen überlassen, hier Pionierarbeit zu leisten. Erst in den 1970er- und 1980er-Jahren etablierte sich die an C. G. Jungs Theorien orientierte Kinder- und Jugendlichen-Psychoanalyse, begleitet von lebhaften Diskussionen über verschiedene theoretische und klinische Schwerpunktsetzungen.
Schlüsselwörter: Analytische Psychologie, Kinderpsychotherapie, C. G. Jung, Geschichte der Psychoanalyse, Workshop of Analytical Psychology in Childhood and Adolescence (APCA).
Gustav Bovensiepen
Leben im Komplex
Psychischer Raum und Entwicklung
Die Komplexlehre ist das zentrale klinische Konzept der Analytischen Psychologie von C. G. Jung. Die Komplexe sind die grundlegenden Arbeitseinheiten der Psyche, vergleichbar den inneren Objekten der Psychoanalyse. Es wird angenommen, dass die Komplexe im Laufe der Entwicklung im Unbewussten ein Netzwerk bilden, das die Dynamik des Unbewussten bestimmt und das Ich beeinflusst. Die These dieses Aufsatzes ist, dass die Komplexe als »Teilpsychen« (Jung) auch einen inneren Raum haben, in dem Teile des Ich »leben«, d. h. mit diesen psychischen Räumen identifiziert sind. Am Beispiel eines längeren Verlaufes einer Behandlung eines Kindes bis ins späte Jugendalter wird versucht, die wechselnden inneren Komplexräume zu beschreiben, mit denen das Ich des Patienten im Laufe seiner Entwicklung identifiziert ist.
Schlüsselwörter: Komplex, Netzwerk, Mutter-Komplex, Komplex als Arbeitseinheit, psychischer Raum.
Anke Seitz
Die Sandspieltherapie nach Dora M. Kalff
Im folgenden Artikel wird die Sandspieltherapie nach Dora M. Kalff vor ihrem historischen Hintergrund, insbesondere der Analytischen Psychologie C. G. Jungs, in Verbindung mit der Praxis der analytischen Kinder-und Jugendlichen-Psychotherapie vorgestellt. Diese Methode kann im freien und geschützten Raum der therapeutischen Beziehung einen Zugang zum schöpferischen Potential des Unbewussten ermöglichen und einen Spielraum für Selbstentfaltung und Ich-Entwicklung eröffnen.
Schlüsselwörter: Analytische Psychologie, Sandspiel, Spieltherapie, symbolisches Spiel, psychotherapeutische Techniken, Kreativität.
Birgitt Kreuter-Hafer / Elisabeth Schörry-Volk / Anke Seitz
Der Haus-Baum-Feuer-Wasser-Mensch-Test
Ein projektiver Test in der Analytischen Psychologie
Im folgenden Aufsatz beschreiben die Autorinnen einen projektiven Test, der innerhalb des Stuttgarter C. G. Jung-Instituts im Rahmen der Diagnostik einen hohen Stellenwert für die Generierung von Hypothesen zur Psychodynamik, insbesondere zu Konflikten, zu Komplexen, zur Abwehr und zu Ressourcen, hat. Dieser Test soll im Folgenden in seiner Geschichte und in seiner theoretischen Verortung innerhalb der Analytischen Psychologie dargestellt werden. Vor dem Hintergrund des Symbolverständnisses der Analytischen Psychologie werden die Symbole Haus, Baum, Feuer, Wasser und Mensch allgemein und in ihrer Bedeutung für den Zeichentest beschrieben. Drei Beispielbilder illustrieren die praktische Umsetzung des Tests und seine Erkenntnismöglichkeiten.
Schlüsselwörter: Projektive Zeichentests, Diagnostik, Symbolik, Analytische Psychologie.
Dorothea Groschwitz
Die Anwendung
des Haus-Baum-Feuer-Wasser-Mensch-Tests in der Diagnostik – eine Falldarstellung
Dieser Artikel legt eine Kasuistik und Anmerkungen zur Anwendung des Haus-Baum-Feuer-Wasser-Mensch-Tests in der Praxis vor. Im Folgenden wird der Test bei der Erstuntersuchung eines zu Beginn der Behandlung 13-jährigen Mädchens auf die anderen Hypothesen aus der Erstbegegnung hinsichtlich der Beziehungsgestaltung, des Geschehens in Übertragung und Gegenübertragung, des unbewussten Konflikts und der Psychodynamik bezogen. Ergänzend dazu wird anhand des Haus-Baum-Feuer-Wasser-Mensch-Tests der Patientin der Status nach der Kurzzeittherapie und die Entwicklung des therapeutischen Prozesses dargestellt.
Schlüsselwörter: Projektive Tests, Diagnostik, Analytische Psychologie, C. G. Jung.