Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie
Zeitschrift für Psychoanalyse und Tiefenpsychologie
Anfang und Ende von Psychotherapien
E-Journal (pdf) – Heft 188, 51. Jg., 4/2021
Inhalt
Vorwort
Beitrag 1
Anna Gätjen
»vergis mich nich«
Beitrag 2
Anke Seitz
»Jedem Ende wohnt ein Anfang inne«
Werkstattbericht
Jakob Erne
»Dieses Zimmer werd’ ich niemals vergessen«
Über Trennung und Beendigung von Psychotherapien
Beitrag 3
Leitlinie der VAKJP
Gudrun Kallenbach / Markus Körner / Gabriela Küll / Rita Weber-Stehr / Monica Zimmermann / Alice Graneist / Lars White
Nicht Suizidales Selbstverletzendes Verhalten (NSSV)
Buchbesprechungen
Die Autorinnen und Autoren des Heftes
Ankündigungen
Anna Gätjen
»vergis mich nich«
Die Autorin diskutiert anhand einer kinderanalytischen Behandlung mit einem Grundschul-Jungen das Thema des Endes einer analytischen Behandlung.
Welche Überlegungen gibt es zur Frage der Beendigung psychoanalytischer Behandlungen? Und welche spezifischen Gegebenheiten sind durch die begleitende Arbeit mit den Eltern für die Beendigung von Kinderanalysen zu bedenken.
Ausgangspunkt ist die innere Frage der Analytikerin, wie das Ende in der hier beschriebenen Falldarstellung zu verstehen sein könnte.
Der Junge, der zunächst kaum erreichbar war, entwickelte mit der Zeit, insbesondere durch seine Bilder, eine intensive Beziehung zur Analytikerin. Das Ende blieb für beide ein schwer abzuschließendes Thema.
Schlüsselwörter: Kinderpsychoanalyse, Beendigung, Übertragung, Gegenübertragung, Elternarbeit, Trennungsangst.
Anke Seitz
»Jedem Ende wohnt ein Anfang inne«
Anfang und Ende bestimmen die Zeit. Sie ist eine grundlegende archetypische Erfahrung der Menschheit und hat sowohl lineare als auch zyklische Aspekte. In der therapeutischen Arbeit mit dem Unbewussten müssen diese Aspekte immer wieder zusammengeführt werden. Das Konzept der polaren Struktur der Psyche und allen Seins ist grundlegend für C. G. Jungs Verständnis seelischer Prozesse: Individuation entfaltet sich im Spannungsfeld zwischen den Gegensätzen, zwischen unbewusst und bewusst, zwischen Innen und Außen, zwischen Anfang und Ende. In der Analytischen Psychologie werden retrospektive und prospektive Sichtweisen verbunden und gerade der finale Aspekt verweist auf Wandlungsmöglichkeiten. So kann auch ein Ende einen (Neu-)Anfang bedeuten, wie der hier dargestellte Sandspielprozess zeigt.
Schlüsselwörter: Analytische Psychologie, Polarität, Individuation, Finaler Aspekt, Sandspiel.