Benjamin Bardé / Jochen Jordan
Klinische Psychokardiologie
Beiträge zur Psychotherapie von Herzkranken
1. Auflage 2015
424 S., Paperback Großoktav (23,5 x 15,5 cm)
ISBN 978-3-95558-046-9
Vorwort von Christian Hamm
Mit einem Beitrag von Bettina Hamann
Die beiden Autoren Bardé und Jordan weisen mit diesem Werk zur klinischen Psychokardiologie ein beeindruckendes und umfassendes psychotherapeutisches Erfahrungswissen vor.
Es hilft herzkranken Menschen, ihr weiteres Leben zu meistern, und Ärzten und Psychotherapeuten, sich der spezifischen Herausforderungen bewusst zu werden.
Die Psychokardiologie hat sich weltweit in den letzten Jahrzehnten zu einer sehr lebendigen und innovativen Disziplin entwickelt. Im ersten Teil des Buches werden die weltweiten Wissensbestände der letzten 100 Jahre zu psychodynamischen Faktoren der Entstehung und des Verlaufs der koronaren Herzerkrankung dargestellt.
Diese einzigartige systematische und umfassende Aufarbeitung psychodynamischer Hypothesen zeigt, dass sich eine Reihe von eindrucksvollen und klinisch evidenten psychischen Konstellationen herausarbeiten lässt, wie im zweiten Teil dargelegt wird.
Es werden dann erstmalig die behandlungstechnischen Herausforderungen und Besonderheiten der ambulanten und stationären Psychotherapie von PatientInnen mit unterschiedlichen Herz-Kreislauferkrankungen nachvollziehbar dargestellt.
Kurze Einführung
Unsere persönliche Geschichte der Psychokardiologie
Einführung in eine neue Disziplin: Klinische Psychokardiologie
Entwicklungslinien psychodynamischer Publikationen
Konzepte und Inhalte psychodynamischer Publikationen
Ausblick
Teil I: Stand der Wissenschaft
1. Psychodynamische Modelle zur Ätiologie der koronaren Herzerkrankung
1.1 Die vorwissenschaftliche Phase psychokardiologischer Forschung
1.2 Der Beginn systematischer Forschungen
1.3 Die Arbeitsgruppe um Flanders Dunbar
1.4 Weitere Studien aus den USA
1.5 Niederländische Arbeitsgruppe
1.6 Die Marseiller Gruppe und andere französische Arbeiten
1.7 Deutsche Arbeitsgruppen
1.8 Untersuchungen mit projektiven Testverfahren
1.9 Zusammenfassende kritische Diskussion
2. Auslösesituationen
2.1 Psychologische Konflikte und Traumata als Auslöser: retrospektive Querschnittstudien
2.2 Krankheitsauslöser, die im Rahmen psychotherapeutischer Behandlungen bei bereits Erkrankten identifiziert werden
2.3 Krankheitsauslösung bei Patienten, die im Verlauf einer psychotherapeutischen Behandlung einen Herzinfarkt erleiden
2.4 Die Konzeptualisierung der Infarktauslösung bei Peter Hahn
2.5 Zusammenfassung
3. Der akute Myokardinfarkt als traumatisches Ereignis
3.1 Klassifikation psychischer Störungen nach Herzinfarkt
3.2 Symptome einer akuten oder posttraumatischen Belastungsstörung nach akutem Myokardinfarkt
3.3 Systematische Literaturrecherche
3.4 Zusammenfassung der empirischen Befundlage
3.5 Hinweise zur Behandlungstechnik der PTBS bei Herzkranken
3.6 Zusammenfassende Überlegungen für den klinischen Alltag
4. Zur Forschungsmethodik 142
Teil II: Klinische Psychokardiologie
5. Kurzer Überblick
6. Psychodynamische Behandlungsberichte – eine Einleitung
7. Wichtige Publikationen zu psychologischen Interventionen
8. Psychodynamische Aspekte institutioneller Rahmenbedingungen psychologischer Interventionen
9. Erfahrungsberichte aus dem poststationären kardiologischen Behandlungsfeld
10. Experten-Erfahrungsberichte zu psychologischen Interventionen bei Herzkranken
11. Publikationen von ambulanten psychodynamischen Einzeltherapien Herzkranker
12. Drei analytische Langzeittherapien bei Herzkranken – Behandlungsberichte
12.1 Behandlungsbericht 1: Herr S.: Der Mann aus der Modebranche
12.2 Behandlungsbericht 2: Dr. L.: Der Pharmaforscher
12.3 Behandlungsbericht 3: Frau M.: Die Lehrerin
12.4 Nachbetrachtung
13. Behandlungsansätze und Adaptationen
14. Die kardiologische Therapie ist abgeschlossen – die Angst bleibt: Krankheitsbewältigung und psychotherapeutische Behandlungstechniken
14.1 Angst, Depression und Trauma
14.2 Das Dilemma und seine Folgen
14.3 Diagnostische Schritte: Anamnese
14.4 Psychoedukation
15. Einsatz von Antidepressiva und Entzug von Benzodiazepinen bei PatientInnen mit Herzerkrankungen
Bettina Hamann
15.1 Einsatz von Antidepressiva
15.2 Benzodiazepinentzug
16. Die Behandlung einer posttraumatischen Belastungsstörung nach Mehrfachschocks des implantierten Defibrillators
16.1 Die Funktionsweise des implantierten Defibrillators
16.2 Ein Fallbeispiel zur Illustration
16.3 Befinden und Beschwerden nach Implantation und nach Schockabgabe
16.4 Die Charakteristik der Angst vor Defi-Schocks
16.5 Psychotraumatherapie nach Defi-Schocks
16.6 Behandlungstechnik
17. Ausblick zur Professionalisierung, Transdisziplinarität und Zukunft des Faches
Literatur
Dr. phil. Benjamin Bardé, Jg. 1948, Diplom-Psychologe, Diplom-Soziologe. Bis 1989 am Institut für Psychoanalyse der Goethe-Universität Frankfurt a. M., bis 2000 am Sigmund-Freud-Institut Frankfurt a. M. Psychoanalytiker in eigener psychotherapeutischer Praxis. Bei Brandes & Apsel: Wagnis Psychoanalyse (Hrsg.) (2012). Beiträge in Fachzeitschriften und Büchern. |
Jochen Jordan, Prof. Dr., Jg. 1951, Promotion und Habilitation an der Universitätsklinik Frankfurt a. M., Einzel-, Paar- und Gruppenpsychotherapie sowie EMDR-Therapie. Bis 2006 Universitätsklinik Frankfurt a. M., seitdem Direktor der Abteilung Psychokardiologie der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim. Buchpublikationen und langjährige Forschungen. www.psychokardiologie.info |
(Sarah Schroth, Psychotherapie im Dialog)
»Der erste Teil widmet sich der wissenschaftlichen Literatur zum Thema, der zweite Teil der klinischen Psychokardiologie, wenn Patienten ihre Diagnosen oder wiederholte Herzkatheter-Untersuchungen als permanente Bedrohung erleben. (…) Ein Schwerpunkt liegt auf der Bewältigung der Probleme in der Partnerschaft. (…) Wichtig sind die Ausblicke zur Professionalisierung der Psychopathologie und zur Integration dieses noch neuen Faches in den medizinischen Alltag.
Das Buch ist als Standardwerk der Psychokardiologie zu betrachten und wird, insbesondere auch für Rehakliniken, nachdrücklich empfohlen.«
(Dr. med. Sigmund Drexler, Hessisches Ärzteblatt)
»Zweifelsohne wird dieses Buch mit viel Gewinn von psychotherapeutischen Praktikern gelesen werden, die mehr über die Behandlung ihrer herzkranken Patienten in Erfahrung bringen möchten. Psychoanalytisch Interessierte werden insbesondere durch die vielen Fallberichte reichlich belohnt werden.«
(Thomas Meyer, Psyche)
»In ihrem Werk ›Klinische Psychokardiologie‹ als neue Disziplin der Psychokardiologie bieten die Autoren eine Überblick über psychotherapeutische Interventionen für herzkranke Menschen. Sie konzentrieren sich in ihrer Darstellung auf analytische Einzelbehandlungen im ambulanten Setting. Im 1. Abschnitt gibt es eine übersichtliche Zusammenfassung zum methodischen Vorgehen und den Forschungsergebnissen der letzten Jahre (…). Im 2. Teil liegt der Fokus auf der psychotherapeutischen Behandlung. In ausführlichen Fallbeispielen schildern die Autoren ein detailliertes Vorgehen, wodurch die Methodik für den Leser transparent wird und er einen sehr guten Einblick in das therapeutische Arbeiten erhält. Ergänzend finden sich weitere Kapitel zu spezifischen Themen wie dem Umgang mit den Ängsten der Patienten oder pharmakologische Behandlung, die den gelungenen Überblick über das Thema abrunden.
Das Buch ist empfehlenswert für alle Ärzte, die mit herzkranken Menschen arbeiten, insbesondere für Kardiologen und Psychotherapeuten. Es eignet sich vorwiegend, aber nicht ausschließlich für Behandler mit psychodynamischem Schwerpunkt.«
(Dipl.-Psych. Eva Meyerhöffer, PiD — Psychotherapie im Dialog)