Wolfgang Landgraeber
Kritischer Journalismus im Kampf um Aufklärung
Medienfreiheit in Zeiten von Manipulation, Überwachung und Verfolgung
1. Auflage 2024
200 S., Paperback Großoktav (24 x 17 cm)
ISBN 978-3-95558-376-7
Als mit dem Ende der Naziherrschaft die Presse- und Rundfunkfreiheit in Westdeutschland einzog, entstanden hierzulande auch Frühformen des kritischen Journalismus nach angelsächsischem Vorbild. Doch anders als dort gerieten sie rasch in parteipolitisches Fahrwasser und in den Einflussbereich der im Bund und in den Ländern regierenden Mehrheitsparteien. Diese Entwicklung zeigte sich am deutlichsten bei den politischen Magazinen der ARD seit Anfang der 1960er-Jahre, und sie hält in abgeschwächter Form in vielen politischen Sendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und Fernsehens bis heute an.
Aber auch andere Einflüsse machten und machen kritischem Journalismus zu schaffen: immer stärker werdende Abschottungstendenzen in Staat, Politik und Wirtschaft bei gleichzeitiger, großflächiger Ausforschung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kritischer Medien. Dafür nennt dieses Buch eines Insiders zahlreiche spannende Beispiele.
Kritischer Journalismus in politisch aufgeheizten Zeiten
Kapitel 1
Nach Nazidiktatur und gleichgeschalteten Medien: Der Kampf um die Neuordnung von Presse und Rundfunk im Nachkriegsdeutschland
Kapitel 2
Die politischen Magazine als Keimzelle des kritischen TV-Journalismus im öffentlich-rechtlichen Fernsehen
Kapitel 3
Selbsterlebte Beispiele staatlicher Eingriffe in die Medienfreiheit
Kapitel 4
Politiker und Senderchefs als Zensoren
Kapitel 5
Filmemacher unter dem Druck von Großkonzernen
Kapitel 6
»Journalistenblocker« – wie Regierungen und Unternehmen kritische Berichterstattung zu verhindern versuchen
Kapitel 7
Blockaden überwinden (I) – Was tun, wenn man als Filmemacher eine ganze Stadt gegen sich aufbringt?
Kapitel 8
Blockaden überwinden (II) – Mit Recherchen gegen die Geheimniskrämerei deutscher und amerikanischer Biowaffenforscher
Kapitel 9
Blockaden überwinden (III) – Zu Gast bei einer Mördertruppe – »Wallraffen« beim Militär in Argentinien
Kapitel 10
Missbrauchte Medienfreiheit (I) – Der Abhörfall Günter Wallraff und die Folgen
Kapitel 11
Missbrauchte Medienfreiheit (II) – Journalisten und Dokumentaristen, die sich kaufen lassen oder mit Geheimdiensten kungeln
Kapitel 12
Missbrauchte Medienfreiheit (III) – Wenn Propagandalügen große Kriege auslösen
Kapitel 13
Medienfreiheit in Gefahr (I) – Journalisten, die durch globale Überwachung ausgeforscht und an ihrer Arbeit gehindert werden
Kapitel 14
Medienfreiheit in Gefahr (II) – Zunehmende Gewalt gegen Journalist*innen
Kapitel 15
Recherche-Netzwerke wichtiger Medien als neue Chance für kritischen Journalismus weltweit
Über die Autoren
Dank
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Wolfgang Landgraeber studierte Sozialwissenschaften an der Universität München sowie Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF). 1976 wurde er Redakteur beim politischen ARD-Magazin Monitor, 1988 wechselte er zu Panorama. 1993 ging er zurück zum WDR und leitete die Reportage-Redaktion Nah dran. Von 2001 bis 2012 war er Leiter der WDR-Programmgruppe für Kultur-, Geschichts- und Naturdokumentationen. Für seine eigenen Fernsehdokumentationen und Dokumentarfilme erhielt er zahlreiche Preise auf internationalen Film- und Fernsehfestivals. Landgraeber war von 1982 bis 2022 Lehrbeauftragter an verschiedenen Hochschulen und Universitäten und Mitglied in Festivaljuries. Homepage des Autors: www.landgraeberfilm.de |
(Arnold Schmieder, socialnet)