Aglaia Karatza-Meents
Migrationsbewegungen, Migrationsschicksale
Ethnopsychoanalytische Studie griechisch-deutscher Wanderungen
1. Auflage 2024
112 S., Paperback DIN A5
ISBN 978-3-95558-373-6
Im Rahmen politischer Gewaltverhältnisse ereignete sich die Migration, insbesondere die Arbeitsmigration der 1960er- und 1970er-Jahre nach Deutschland. Diese diente den wirtschaftlichen Interessen beider Länder, die individuellen Interessen der Arbeitsmigrant*innen blieben dabei jedoch unberücksichtigt. Die menschenverachtenden Verhältnisse, in denen sie lebten, wirkten retraumatisierend. Diese Traumata wurden wortlos an die nächste Generation weitergegeben. Die Kinder hatten neben diesen Traumata zusätzlich die extremen eigenen Verlusterfahrungen und die Zerreißprobe zwischen den zwei Welten zu bewältigen.
In den Fallberichten und in den künstlerischen Werken dieser Kinder in zweiter Generation, inzwischen Erwachsene geworden, werden deren erschütternde Erfahrungen zum Ausdruck gebracht. Darin sieht die Autorin eine emanzipatorische Entwicklung der Kinder, weg von den proletarischen und hierarchisierten Beziehungen der Eltern.
Zu meiner Migration
Weine nicht
Die Vertreibung von 1923 und die griechischen Flüchtlinge
Das griechisch-deutsche Verhältnis – eine zwiespältige Beziehung?
Das griechisch-deutsche Verhältnis nach dem Zweiten Weltkrieg
Das Anwerbeabkommen
Push- und Pull-Faktoren
Zu meiner Herkunft
Studieren in Deutschland
Migration in der Mythologie
Migration in der Antike
Die Schutzflehenden (Iketiden) von Aischylos
Die Danaiden-Sage
Die Fremden in der Antike
Aristoteles – ein Heimatloser zwischen zwei Welten?
Migration und Integration
Wie kommt es zu Migration?
Migration – ein traumatisches Erlebnis?
Zu den intrapsychischen Faktoren einer Migration
Hat die primäre Mütterlichkeit versagt?
Die gesichtslosen, unsichtbaren Migranten
Die transgenerationale Weitergabe der fehlenden primären Mütterlichkeit
Dazu ein kurzes Fallbeispiel
Falldarstellung
Verlauf der Behandlung
Die ersten Schritte
Er beginnt, einen »Raum« in sich zu entwickeln
Idealisiertes Selbst/entwertetes Selbst
Unfähig zu trauern oder ohne psychischen Raum für Trauer?
Verdrängung, Verleugnung und das Einfrieren der Affekte
Falldarstellung
Die Väter
»Das schwarze Loch«
Kann eine Migration gelingen?
Migration als Reifung
Zusammenfassende Gedanken: Der lange Weg zur Emanzipation
Literatur
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Aglaia Karatza-Meents, geb. 1946 in Griechenland, Dr. med., Studium der Medizin in Deutschland, Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalytikerin, affiliiertes Mitglied in der DPV. Forschungsschwerpunkte: Migration, Trauma und die psychischen Folgen für die nächsten Generationen. Veröffentlichungen in der Psyche und dem Jahrbuch der Kinder- und Jugendlichen-Psychoanalyse. |
(Martin Geisz, Hessischer Bildungsserver / globlern 21)