
Ulrich Moser / Vera Hortig
Mikrowelt Traum
Affektregulierung und Reflexion
1. Auflage 2019
264 S., Paperback Großoktav (23,5 x 15,5 cm)
ISBN 978-3-95558-249-4
Ulrich Moser und Vera Hortig beschreiben detailliert die wechselseitige Beeinflussung von Affektivität und Reflexivität, sowohl im Traum wie auch in der therapeutischen Situation. Es werden Veränderungsprozesse untersucht, was es erlaubt, die Bereitschaft zur Übertragung zu bestimmen und die Fähigkeit zur Reflexivität zu erkennen. Mikrowelt Traum versteht sich als Weiterentwicklung des Modells, das in Der geträumte Traum (1996, vergriffen) von Ulrich Moser und Ilka von Zeppelin veröffentlicht wurde, neu geschrieben und mit Ergänzungen und Beispielen zu Verläufen und Interpretationen versehen. Der Anhang enthält Regeln für die Anwendung der Traumkodierung (Zürich Dream Process Coding System).
Das Buch ist einzigartig, indem es die vielen Vorschläge, die sich in der Literatur zum Traum finden, in eine differenzierte Theorie und Praxis umsetzt. Ein unverzichtbares Werk für alle, die mit Träumen arbeiten.
I
II
III
Teil I
Das Generierungsmodell des Traumes – Grundlagen
1) Wo ist der Traum?
2) Was ist der Traum?
3) Traum als Mikrowelt
4) Wunsch, Trieb, Problemlösung, Sicherheitsregulierung
5) Das Modell der Traumgenerierung – Verwandlung ungebundener in gebundene Affektivität
6) Kognitive Elemente und ihre Verwandlung
7) Zusätzliche Bemerkungen zur Regulierung
8) Traum als Metapher? Traum als Symbolisierung?
9) Wie kommt der Traum in die therapeutische Situation? Formen der Distanzierung
10) Das Schlaufenmodell der Reflexivität im therapeutischen Prozess
11) Online und offline – zwei Wege der Informationsverarbeitung
12) Ein Exkurs – Träume von Kindern
Teil II
Die Elemente des Positionsfeldes
13) Vorbemerkung
14) Schema der Elemente der Traumorganisation (TO)
15) Implizites Wissen (IMPLW)
16) Place (PLACE, PLACE part of) und Social Setting (SOC SETT)
17) Detaillierte Lokalisierungen (LOC PLACE, LOC)
18) Subjektprozessor (SP, SP part of)
19) Positionsfeld (PF)
20) Objektprozessor (OP, OP part of)
21) OP personifizierte Nichtperson (OP pers nP)
22) OP vermisst (OP miss)
23) OP assoziativ genannt (OP ass)
24) Organisierte Gruppe (OP (G))
25) Paare (OP (P))
26) Anonymisierung (ANON)
27) Spezifizierende Attribute (ATTR)
28) Tiere als OP (OP (T))
29) Pflanze (PFL)
30) Deanimierte Objekte (CEU) – figural (fig), semifigural (semifig), stoffartig (stuff)
31) Mentale konkrete Elemente (CE ment)
32) Sensuelle Erscheinungen (CE sens)
Teil III
Trajektorien, Interaktionen, Relationen, Wechselwirkungen
33) Trajektorien der Elemente, Loco Time Motion (LTM)
34) Allgemeine Struktur der Wechselwirkung
35) Die Relation Selbstveränderung (IRS)
36) Responsive Relationen zwischen Prozessoren (IRC RESP)
37) Responsive Relationen mit Körperkontakt (IRC RESP bod)
38) Kommunikative Interaktionen, nonverbal (IRC RESP com)
39) Resonante Relationen (IRC RES)
40) Orientierung als Grundkomponente der Interaktionen
41) Potentielle connexionistische Relationen
42) Unvollständige, »offene« Wechselwirkungen (IRC open)
43) Entflechtende, auflösende IRC (IRC diss), fehlgeschlagene IRC (IRC fail), vermisste IRC (IRC miss)
44) Affektiv eingeschränkte affektive Relation (IRC constr) z. B. mit einem OP(T) oder OP pers nP
45) Kinästhetische Interaktionen (IRC KIN)
46) Physikalische Regulierung zweier CEU (IRC PHYS)
47) Verschiebungsrelationen (IRD), sekundäres Interaktionsfeld ((Sek IAF))
48) Explizite Perzeption (IRC PERC)
49) Auxiliary Relation (Hilfsrelationen, AUX R)
50) Trianguläre Relationen (TRI)
51) Explizite affektive Reaktionen (EX AFF R) – EX AFF R ATTR, EX AFF R POS, EX AFF R IRC, EX AFF R EVAL, EX AFF R SOMAT, EX AFF R AUFWACH
52) Kognitive Prozesse im Traum (implizite Reflexivität) (CP) – CP RETRO, CP PROS, CP INSTEAD, CP METAPHER
53) Verbale Relationen (VR)
Teil IV
Statische Positionierungen von Relationen
54) Statische Relationen
55) POS REL CONC (concatenated (verknüpft))
56) POS REL AUX1
57) POS REL INST
58) POS REL als Indikator für limitierte Reflexivität in der psychoanalytischen Therapie
59) Ein Traum von Serge
60) Zeichen früher Störungen
Teil V
Ergänzende Kapitel131
61) Transformationen in Träumen und Transformationen von Träumen
62) Spiegelträume und Verdoppelung
63) Wo ist das Selbst im Traum?
64) Disruptive Zustände und Körperbild im Traum
65) Wo ist das Überich im Traum?
66) Aggressivität und Destruktion in Traumprozessen
Teil VI
Beispiele von Interpretationen
67) Die Wölfe des Wolfsmannes (Freud 1918) – Der Traum als Deckerinnerung
68) Der Traum vom Cello und die Interpretation von Hanna Segal
69) Der Traum vom mundtoten Baby
70) Elf Träume einer Psychoanalyse – major depression
71) Klinische Diagnose – Bulimia nervosa, emotional instabile Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typ2
Literatur
Manual A
Manual B
Manual C
Dank
Vera Hortig, lic. phil., Psychoanalytikerin in eigener Praxis (Schweiz. Ges. f. Psychoanalyse/IPV). Veröffentlichungen zusammen mit Ulrich Moser über Transformationen in der kinderpsychoanalytischen Mikrowelt, Interferenzen neurotischer Prozesse und introjektiver Beziehungsmuster im Traum sowie weitere Arbeiten zum Traum.
(Thomas Anstadt, Psyche)
»Den Hauptteil des Buches macht die ausführliche Erklärung der Bedeutung der Kodierungselemente zur Schaffung einer einheitlichen Sprache aus. Dabei wird mit einer Verknüpfung unterschiedlichsten Traumgeschehens mit Theorie gearbeitet, sodass die Traumelemente besser erkannt und beforscht werden können. (…) Moser und Hortig integrieren vorhande Theorien und Beispiele aus der Literatur zum Traum in ein kompaktes Werk.«
(Bea Schild, punktum)
»Moser und Hortig legen tief schürfende und theoretisch fundierte Traum-Interpretationen vor. Die Literaturverweise aus allen Epochen der Psychoanalyse haben Kompendium-Vielfalt. Subjektstufiges Deuten ihres Landsmanns C. G. Jung erscheint in neuem Licht. (…) Dank eingängiger Kommentare des Autorenpaars können Leserinnen und Leser mit einer Fülle von Denkanstößen die eigene Traum- und Beziehungsarbeit mit Analysanden, Psychotherapie-Patienten, auch für die Paar- und Gruppenarbeit spannend und fruchtbar hinterfragen. (…) Aber als Herzstück des Buches erlebe ich, wie sie sich ›ein- und austräumen‹ in ihre Patienten und Ausbildungskandidaten.«
(Joachim Gneist, socialnet)