Alessandra Lemma
Transgender-Identitäten
Eine Einführung
1. Auflage 2024
184 S., Paperback DIN A5
ISBN 978-3-95558-368-2
Dieses wichtige neue Buch von Alessandra Lemma bietet einen prägnanten Überblick über psychoanalytische Erkenntnisse, Ansätze und Kontroversen im Zusammenhang mit Transgender-Identifikationen.
Illustriert mit Fallvignetten bietet Lemma eine Synthese der aktuellen Forschung und einen kritischen Überblick über psychoanalytische Ansätze zu Transgender-Identitäten und destilliert einige der zeitgenössischen Kontroversen darüber, wie das Thema im Behandlungszimmer angegangen werden soll. Lemma skizziert außerdem einen psychoanalytisch orientierten ethischen Rahmen zur Unterstützung von Klinikern, die mit Personen arbeiten, die eine medizinische Transition wünschen, und zeigt die ethischen Herausforderungen auf, mit denen Klinikerinnen und Kliniker angesichts der aktuellen Fokussierung der genderaffirmativen Versorgung konfrontiert sind.
Dieses Buch ist von großer Bedeutung für praktizierende Psychoanalytikerinnen und -analytiker sowie für analytische und tiefenpsychologische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutinnen und -therapeuten, für Akademikerinnen und Akademiker und für alle, die sich für Transidentität und psychische Gesundheit interessieren.
Einführung
Kapitel 1
Forschungsperspektiven zum Thema Transgeschlechtlichkeit
Kapitel 2
Transgeschlechtlichkeit verstehen
Kapitel 3
Im Körper ankommen
Kapitel 4
Identitäten im Über-Gang?
Kapitel 5
Auf dem Weg zu einer psychoanalytischen, ethisch fundierten Praxis mit Transgender-Personen
Schlussfolgerung
Den Körper im Auge behalten
Literatur
Alessandra Lemma, Psychoanalytikerin, Leiterin der Psychological Therapies Development Unit des Tavistock and Portman NHS Foundation Trust, Erwachsenenpsychotherapeutin in der Portman Clinic, Fellow der British Psychoanalytical Society, Professorin für psychologische Therapien an der School of Health and Human Sciences der Universität von Essex und klinische Leiterin des Psychological Interventions Research Centre am University College London. Sie hat zahlreiche Bücher zu den Themen Psychoanalyse, Körper und Trauma veröffentlicht. Zuletzt bei Brandes & Apsel: Suizid und Suizidalität (2012), Psychoanalyse im Cyberspace? (2016), Der Körper spricht immer (2017, 2. Aufl. 2023), Psychoanalyse der Sexualitäten – Sexualitäten der Psychoanalyse (2019).
»Ein besonderes Anliegen ist [Lemma] dabei der sorgsam kritische Umgang mit Kindern und Jugendlichen, die eine Transition anstreben. Im theoretischen Teil ist eine große Vorsicht im Umgang mit dem Thema spürbar, das einerseits durch die Emanzipationsbestrebungen der identifizierten Communities und andererseits durch politische Instrumentalisierungen emotional aufgeladen und umkämpft ist. Sie plädiert für äquidistante Neugier und Dialog, ohne die es aus ihrer Sicht keine echte Auseinandersetzung an der Schnittstelle zwischen soziokulturellen Prozessen und individueller Psychodynamik geben kann. Die sehr spannenden Fallgeschichten verdeutlichen ihre Haltung und zeigen ein differenziertes Bild ihrer therapeutischen Arbeit.«
(Katja Russo, Weiberdiwan)
»›Die klinischen und theoretischen Diskussionen über Transgeschlechtlichkeit, die in der Psychoanalyse allzu oft pathologisiert und in der feministischen und queeren Literatur zum Politikum werden, können zu einem starren, binären Denken führen.‹ Diese Eingangsworte im vorliegenden Buch beschreiben nicht nur die aktuelle Situation im gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskurs, sondern sind zugleich die Antithese der Autorin, die sich explizit um eine differenzierte Betrachtung bemüht. Ihre ausgedehnte klinische Erfahrung mit Transpersonen und ihre psychoanalytische Haltung im besten Sinne des Wortes haben sie zu einer produktiven Skepsis gegenüber beiden Richtungen geführt. (...) Der gut lesbare und in der Darstellung sehr differenzierte Text wird flankiert von Beispielen aus der analytischen Arbeit der Autorin und ist als Einführung sehr anregend und empfehlenswert.«
(Bernd Kuck, Deutsches Ärzteblatt PP)
»Die in diesem Buch enthaltenen klinischen und ethischen Überlegungen, die das Ergebnis von mehr als zehn Jahren klinischer Arbeit mit Transgender-Personen sind, laden uns ein, über den Körper und seine unbewussten Identifikationen nachzudenken. Eine von Alessandra Lemmas grundlegenden Prämissen ist, dass das Verständnis der inneren Welt von Transgender-Personen ein Licht auf die subjektive Erfahrung des Embodiment wirft. Die Psychoanalyse, um es mit den Worten von Winnicott zu sagen, nimmt die Verankerung der Psyche im Körper nicht (…) als selbstverständlich hin: Sie sieht sie vielmehr als (…) eine Leistung. In diesem profunden Buch zeigt Alessandra Lemma die Relevanz der Heterogenität von Lebenswegen für das Verständnis von Transgender, indem es eine Reihe von gelebten Erfahrungen umfasst. Dieses sehr einfühlsame Buch, das auch Beispiele aus ihrer klinischen Arbeit enthält, wird eine wertvolle Quelle für alle sein, die sich für die Erforschung dieses komplexen Bereichs interessieren.«
(Rosine Perelberg, Präsidentin der British Psychoanalytical Society, Autorin des Buches Sexuality, Excess and Representation und Herausgeberin des Buches Psychic Bisexuality)
»Mit ihrem 2022 bei Routledge erschienenen Buch Transgender Identities. A contemporary Introduction (...) antwortet die britische Psychoanalytikerin auf einen gegenwärtig großen Wunsch: Sie rückt den sogenannten Transidentitäten mit einer objektbeziehungstheoretischen Lupe zu Leibe. (...) Der Band ist nach einer ausführlichen Einleitung in fünf Kapitel und einen sechsten Text mit der Überschrift Schlussfolgerung gegliedert. Jedes Kapitel mündet in einen mit ›Wegweiser‹ überschriebenen Abschnitt. Damit ist nicht nur eine übersichtliche Struktur, sondern auch die klinisch-praktische Ausrichtung des Buches angesprochen. Vor dem Hintergrund früherer Arbeiten hat die Autorin ein doppeltes Interesse an der Transgeschlechtlichkeit: Wie lösen Betroffene die Aufgabe, ein Geschlecht zu verkörpern? Und welche Fragen gilt es ethisch zu berücksichtigen, wenn Jugendliche Modifikationen ihres Körpers und seiner Entwicklung anstreben?«
(Ulrike Kadi, Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und Praxis)